Madana Kati Pfau
Erzählkunst und Mär
 

Märchenwissen


Aktuelles Thema:

Schnitterfest



Lughnasad - Zeit der Ernte, Zeit der Schatten

Wir befinden uns mitten in der Energie des Schnitterfestes, das traditionell Anfang August gefeiert wurde. Es ist ein Fest am BEGINN der Ernte, um die Arbeit zu segnen, die Früchte des Feldes. Es ist ein Jahreskreisfest der Demut und des Opfers, der Bereitschaft, das Gesetz von Nehmen und Geben anzuerkennen. Es ist das Fest des Sommerkönigs, der gegeben wurde als Gabe für die Göttin.


Zu viel weibliche Energie


Wir haben ein ziemlich verregnetes Lughnasad, die Ernte wird feucht werden. Entgegen aller Hitze-Prophezeiungen haben wir einen kühlen, nassen Sommer. Will uns Mama Erde etwas damit sagen? Zu viel Nässe vernichtet auch die Ernte! Kräuter, Gräser und Früchte tragen dieses Feuchtigkeit in sich, auch wenn sie an einem trockenen Tag geerntet werden. Sie werden die Neigung haben, schneller zu schimmeln.
Wasser steht für die Emotionen, das weibliche Element, den Fluß des Lebens oder die Überschwemmung der Gefühle. Zu viel ist nie gut. Haben wir zu viel weibliche Energie heraufbeschworen? Ist es Heilung, alles nur noch aus dem weiblichen Blickwinkel sehen zu wollen? Sind wir zu wenig aktiv, zu wenig kraftvoll, strukturiert, zielstrebig und klar?


Das Wetter als Spiegel der Gefühle und Gedanken


Jeder weise, wetterkundige Schamane, jede gute Geomantin, jeder tief verbundene Kräuterkundige, jede liebende Hüterin der Erde weiß, dass das Wetter in direktem Zusammenhang steht mit dem, was die Menschen an den jeweiligen Orten fühlen und denken. Es muss nur eine bestimmte Menge an Gefühlen und Gedanken erreicht sein, um Einfluß auf das Wetter zu haben.


Haben wir mal wieder das richtige Maß verloren?


Dann lasst uns in die Märchen schauen und es tief in unser Herz nehmen - denn Weisheitsmärchen erzählen immer vom richtigen Maß, das wir brauchen, um in Frieden und Fülle auf und mit Mama Erde und miteinander zu leben.


Was möchten wir zum Schnitterfest geben, freiwillig und ehrlich?


Was darf gehen, was tut vielleicht auch ein bißchen weh beim Loslassen? Wir tragen ganz tief in uns die Wahrheit über das Leben auf der Erde und was es braucht. Mit ein bißchen Mut können wir vielleicht hinsehen und ehrlich zu uns sein: Was brauchen wir wirklich?
Vielleicht lohnt es sich, in solchen Zeiten, an denen die Tore zur Anderwelt offen stehen, hinzuschauen, sich raten zu lassen von all den Kräften, die uns wieder und immer noch zur Verfügung stehen. Nenn sie Naturwesen, Götter, Engel, Ahnen ... Ganz gleich, was dich berührt, was dich öffnet und weich macht. Sie helfen uns, ehrlich zu uns selbst zu sein.


Hilfe aus der Anderwelt


Es ist falsch verstandene Esoterik, so lange die Karten zu legen, bis wir zufrieden sind. Ganz besonders am Schnitterfest geht es um unsere Schatten, um das, was in die Heilung kommen darf und will. Es geht um das, was wir an uns nicht so sehr mögen und lieben verbergen wollen. Es geht um unsere eigenen Abgründe und Finsternisse. Lughnasad, das Fest des keltischen Sonnengottes, ist eine gute Gelegenheit, Wärme und Licht und Heilkraft einzuladen, genau in diese Abgründe zu leuchten. Und dann erkennen wir, dass diese Finsternisse genau das strahlende Licht in sich tragen, nach dem wir vielleicht schon lange gesucht haben. Alles, was im Schatten liegt, möchte gesehen und angenommen werden. Die Magie der Heilung ist es, dass aus den Schatten Schätze werden.


Habt eine gute Reise ins Spiegelland und kehrt gestärkt, wissend und befreit zurück. So sei es!


Märchen und Sagen zum Schnitterfest


Demeter und Persephone (klassische Sage)
Rapunzel (Brüder Grimm)
Das Schlaraffenland (Brüder Grimm und Ludwig Bechstein)
Roggenmuhme (über sie gibt es im ganzen deutschsprachigen Raum Sagen)
Die Regentrude (Theodor Storm)
Der Bauer und der Teufel (Brüder Grimm)
Die Mohnblume und die Kornblume (Blumenmärchen, Mutabor Verlag)


Sagentour durchs alte Berlin
27.08..23, 11.00 Uhr – Anmeldung: hier.


MADANA Märchentherapie
Bei Interesse bitte Kontakt aufnehmen.